Einweihung der Stele in Alt-Oberbolheim
Am 31. Mai weihte der Heimat- und Geschichtsvein der Gemeinde Nörvenich e.V. (HGV) in Alt-Oberbolheim eine Informationstele ein.
Vor 50 Jahren wurde der Ort Oberbolheim abgerissen und umgesiedelt, weil er in der Flugschneise des Nörvenicher Fliegerhorstes lag. Für die 200 Einwohner war der Lärm unerträglich und zudem stürzten zwei Düsenjäger in den Ort bzw. am Ortsrand ab. Der damalige Bürgermeister Theo Berger fuhr mit 700 Personen aus Oberbolheim und den Nachbargemeinden zur damaligen Bundeshauptstadt Bonn und zog mit schwarzen Fahnen und Plakaten durch die Stadt. Gebaut wurde der Fliegerhorst zwischen 1953 und 1954 von der englischen Royal Airforce, die den Fliegerhorst im Dezember 1955 an die neu gegründete Bundeswehr übergab. Der Abriss begann Ende der 1960er Jahre. Am jetzigen Standort südöstlich von Nörvenich wurde ein neuer Ort aus dem Boden gestampft. Vom alten Ort sind noch die Antoniuskapelle mit dem Friedhof erhalten. Hier in der Region werden viele Dörfer wegen der Braunkohle umgesiedelt, aber einzigartig in Nordrhein-Westfalen ist eine Umsiedlung wegen Lärm.
Heinz-Arthur Bergrath als Vorsitzender des HGV begrüßte an der Stele den stellvertretenden Bürgermeister Konrad Becker, den heutigen Ortsvorsteher von Oberbolheim Günter Eulberg, Oberstleutnant Heinz Jöbke vom Geschwader Boelcke und etwa 60 Gäste. Bergrath schloss seine Rede, in der er die Geschichte von Alt-Oberbolheim Revue passieren ließ, mit den Worten: „Der Ort ist verschwunden, aber nicht vergessen.“
Viele der Gäste waren ehemalige Bewohner von Alt-Oberbolheim. Eine Alt-Oberbolheimerin, die 85-jährige Gertrud Kremer, enthüllte die Stele und übergab sie damit der Öffentlichkeit. Auf der Stele ist auch ein Foto ihrer ehemaligen Gaststätte abgebildet.
Das Foto zeigt von links nach rechts: Oberstleutnant Heinz Jöbke vom Geschwader Boelcke, den Vereinsvorsitzenden Heinz-Arthur Bergrath und das Alt-Oberbolheimer Ehepaar Johannes und Marianne Färber